Coaching & Wandern

Seminare, Trainings und Coachings in Form von „Sitzungen“ führen manchmal genau zu dem, was sich Teilnehmende und TrainerInnen am wenigsten wünschen: Stillstand, Festsitzen, Beharren auf eingefahrenen Positionen, und nach Abschluss bzw. Aus-Sitzen der Veranstaltung bleibt alles beim Alten. Entwicklung, neue Perspektiven und Aufbruchstimmung sehen nicht nur anders aus, sondern fühlen sich auch anders an.

Häufig zeigt sich aber, dass die Bewegung des Gehens – und sei es nur in den Veranstaltungspausen – auch die eigenen Gedanken in Bewegung bringen kann. Aufgrund neurophysiologischer Forschungen wissen wir: die Bewegungen beim Gehen führen dazu, dass sich die Gehirnhälften vernetzen. „Gehen macht schlauer“ heißt es deshalb auch in einem Artikel von „Zeit online“ mit dem Titel „So kommen Sie weiter! Gehen ist das perfekte Tempo für Körper, Geist und Seele“: Demnach hat Albert Einstein die Physik quasi neu erfunden bei einem Spaziergang mit einem Freund. Die Wirkung des Gehens zeigt sich aber auch in einer Reihe von Therapieformaten, die das Gehen als Heilmittel anwenden. Walking cure statt talking cure: TherapeutInnen spazieren mit den PatientInnen, statt sie auf der Couch reden zu lassen. „Walk And Talk“ heißt eine Praxis in New York.

Spätestens mit der Gründung der „Naturfreunde“ und anderer Freizeitorganisationen hat die Kultivierung des Gehens und Wanderns auch eine gesellschaftspolitische Dimension bekommen.

Meine Coaching-Erfahrungen zeigen: bei persönlichen Fragestellungen und bei der Suche nach Problemlösungen tauchen leichter kreative Idee und neue Perspektiven auf, wenn die KlientInnen sich – anhand konkreter Fragestellungen und mit begleitender Reflexion – gezielt und wohldosiert in der Natur bewegen. Die Natur selbst wird oft eine Quelle der Inspiration. Angesichts mentaler Blockaden und festgefahrener Standpunkte kommt – wie unsere Sprache schon sagt – Neues vieles leichter „in Gang“: abseits ausgetretener Pfade erste Schritte in eine bislang unbekannte Richtung machen, neue Perspektiven entdecken, Ziele suchen, finden und verfolgen. Nach den geradezu gegenteiligen Corona-Ausgangssperren und wegen der persönlichen, beruflichen und sozialen Folgen der Pandemie wird das für viele Menschen in Zukunft besonders wichtig sein.

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